Notwendigkeit

Der Stadtrat behauptet, Zürich brauche endlich ein richtiges Stadion. Dabei hat Zürich bereits ein Stadion, ein EM-taugliches Stadion. Mit …wenigen Anpassungen könnte das bestehende Stadion wieder in einen sog. Hexenkessel umgewandelt werden. Bereits an der EM ’08 wurde dies unter Beweis gestellt. Die Notwendigkeit eines zweiten Stadions besteht nicht. Immerhin drei Vorrundenspiele der EM wurden vor vollen Rängen begeisterter Zuschauer ausgetragen.

das Letzigrund ist EM-tauglich

Jedoch reichen die drei EM-Spiele deutlich nicht, um die 125 Mio. Franken Umbaukosten für das Letzigrund als gute Investition zu verkaufen. Das ist ein wahrer Bschiss am Steuerzahler.

Feindesland hüben wie drüben

Das Zürich bereits ein Stadion hat, dafür spricht auch, dass der Letzigrund das Stadion des FCZ ist. Kein Wunder also, das der FCZ nicht aus seinem Stadion in den Hardturm umziehen will. Den Hardturm zu bauen, würde bedeuten, nur zum Gefallen eines Clubs, und dazu noch des kleineren, einen neuen Stadion-Tempel zu bauen. Für den grösseren Club ist der Hardturm Feindesland. Vereinend und Anfeindelungen vermeidend könnte höchstens ein Stadion auf neutralem Grund sein.

mitten im Wohngebiet

Auch sind seit 1929, als Schöller seinem GC das Stadion auf dem Hardturm baute, mitten im Niemandsland, angrenzend an grüne Wiesen, mehr als 90 Jahre vergangen. Heute liegt der Hardturm mitten in einem dichtbesiedelten Wohngebiet, und das Ende des Booms ist noch nicht abzusehen. Auf ein historisches Recht zu pochen, hiesse, vor der exorbitanten Entwicklung in Zürich West die Augen zu verschliessen. Auch Schöller hätte anno dazumal sein Stadion nicht mitten auf den Helvetiaplatz gebaut…

fehlender Bahnanschluss

Darüberhinaus ist beim Bau eines neuen Stadiums heutzutage ein direkter Bahnanschluss ein entscheidendes Standort-Kriterium. Auch von dieser Warte her vermag der Standort Hardturm nicht zu überzeugen, liegt er doch über 1.5 km vom nächsten Bahnhof entfernt.

Amateur-Fussballplätze im Dichtestress

Für ein zweites Stadion besteht also weder die Notwendigkeit, noch ist der Standort Hardturm ein geeigneter Ort dafür. Will Zürich tatsächlich den Fussballsport fördern, sollte viel eher Plätze für Amateurspieler gebaut werden, statt 30’000 m2 allein für Profis und für maximal ein Spiel in der Woche. «Auf Zürcher (Amateur-)Fussballplätzen herrscht Dichtestress», wie der Tages Anzeiger Ende September zu berichten wusste.

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6 Kommentare
  1. mj
    mj sagte:

    Jährlich 1.7 Mio. Baurechtszinsverzicht zugunsten CS und jährlich 1 Mio. entgangene Mieteinnahmen von den Clubs. Das ist ein schlechtes Geschäft für die Stadt. Teuer erkaufte freie Terminwahl… NEIN zum Hardturm-Bschiss!

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    • Oliver
      Oliver sagte:

      Ihr solltet besser recherchieren, die CS hatte das Land einen Spottpreis von 50 Mio an die Stadt verkauft, dass diese ihr Stadion bauen kann. Die CS hatte damals massive Abschreibungen vornehmen muessen. Dass nun die CS das Land zu einem besseren Baurechtszins bebauen kann, ist mehr als folgerichtig. Unter dem Strich muss die Stadt weniger Geld in die Hand nehmen als noch bei der Variante von 2010 bei der die Stadt das Stadion selbst gebaut. Traurig zu sehen, wie die Gegner hier in der Schweiz wie Trump in den USA Fake News verbreiten und die Leute für dumm verkaufen wollen

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      • mj
        mj sagte:

        Der Baurechtszinsverzicht allein gegenüber der CS in Höhe von jährlich 1.7 Mio. Franken betrifft rein städtisches Land. Heute steht auf dem Baufeld C ein städtisches Parkhaus. Würde die CS an einem anderen Ort diese monströsen 173 Meter-Türme bauen, müsste sie den vollen Zins von rund 3 Mio. zahlen. Mehr zu dem lukrativen Geschäft der CS ist hier zu erfahren…. Die CS hat alle Vorteile und die Stadt das Nachsehen: NEIN zum diesem Hardturm-Bschiss!

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  2. D
    D sagte:

    Der Letzti war ein schlechtes Geschäft für die Stadt seit sie ihn gebaut haben, das liegt also wohl eher nicht bei der Auslastung, (wobei man die ja mit mehr Anlässen am einfachsten ändern kann, sobald dann der Hardturm steht). Zürich hat gar kein Fussballstadion, nur dieser „Rosthaufen“ und der taugt nicht für Fussball, höchstens für Konzerte und Leichatletik… Es ist absolut lächerlich, darin eine gewisse Stimmung zu suchen, selbst an gut besuchten Fussball Spielen, die eben aus diesem Grund auch immer seltener stattfinden. Und wenn es dann mal gut besucht ist, gehört die Stimmung nicht zu den Besuchern.
    Übrigens erweckt ihr den Eindruck als hättet ihr noch nie davon gehört, dass dort ein Fussball-Stadion hin muss, (Zusatz-Klausel) sonst wird sich die CS dass Gelände zurückkaufen und selber bauen, dann hat die Stadt (ausser noch mehr kosten) gar nicht davon. Je länger wir warten, desto mehr Geld (Planung, Wettbewerbe, Projekte, Löhne…) muss sie laufend dafür ausgeben, langsam aber sicher sollten wir einfach bauen, um noch mehr kosten zu verhindern.
    Das Stadion wird kommen!

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  3. mj
    mj sagte:

    Im Vertrag der Stadt mit der CS ist die Rede von einer Sportstätten, nicht von einem Fussballstadion. Und ob die CS in 17 Jahren ihr Rückrecht wahrnimmt, kann heute nicht mit Sicherheit gesagt werden.
    Im Übrigen wurde die „Rostlaube“, das Letzigrund-Stadion für 125 Mio. Fanken zu EM ’08 umgebaut. Das sind 20 Mio. mehr als das Ensemble-Stadion kosten soll (105 Mio.). Was für die EM recht war, sollte für lokale Spiele billig sein… nur kleine Anpassungen wäre nötig und wurden von den Clubs auch schon an die Stadt herangetragen, erfolglos. Wir sagen NEIN zum Hardturm-Bschiss!

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