Vom Versuch, mit viel Geld eine Abstimmung zu kaufen

Die Befürworter des Stadions haben ihre Kampagne längst gestartet. Ihr Plan war ja stets, eine Volksabstimmung über das Projekt Ensemble zu erwirken. Mit Hilfe von sehr viel Geld der Investoren soll eine zustimmende Mehrheit mobilisiert werden. Dabei können sie auch noch mit den Stimmen aus Leimbach, Wollishofen und Witikon rechnen, wo die Monster-Hochhäuser nicht direkt ins Auge stechen und den Blick völlig zubetonieren.

So läuft die Ja-Kampagne schon längst. Am Freitag, 21. September, wurde nun eine Pressekonferenz inszeniert, an der die bekannten Fussballfreunde Roger Schawinski, Beat Schlatter und alt Regierungsrätin Rita Fuhrer ihrer Begeisterung über das geplante Stadion Ausdruck geben konnten.

Man wolle damit die Volksnähe der Stadionbefürworter demonstrieren, sagten die teuren PR-Spezialisten, die sich diesen Auftritt ausgedacht haben. Wie wenn der Multimillionär Schawinski, die ehemalige Raiffeisen-Verwaltungsrätin Fuhrer für Volksnähe stehen würden. Einzig Beat Schlatter war eine gute Besetzung: Er unterstrich als Komiker die komische Wirkung dieser PR-Veranstaltung.

Man wird solche Dinge jetzt noch öfters sehen. Wo die Argumente fehlen, soll es das Geld richten.

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4 Kommentare
  1. Martin Schlup
    Martin Schlup sagte:

    Bei einigen Fernseh-, Politbühnen- und Unterhaltungsmenschen versiegt der narzistische Geltungsdrang offenbar nie. Es ist interessant zu sehen, wie diese, als Nicht-betroffene, sich in Angelegenheiten einmischen, ohne die Grundproblematik überhaupt zu kennen. Zum Beispiel, wie kantonale und kommunale Gesetze, Richtlinien, Bau- und Zonenordnung die Stadtentwicklung attraktiv, schonend und konsistent sichern sollen. Und nun all diese, durch den Stadtrat teilweise selbst entworfene und abgesegnete Instrumente, mit dem faulen Trick des Gestaltungsplans gekippt werden sollen, weil es gerade opportun ist. Selbstverständlich ohne, dass die Wahlberechtigten und Steuerzahler Stadtzürcher dazu überhaupt etwas zu sagen hätten. Es wird ja nur über „Stadion oder nicht Stadion“ abgestimmt.

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  2. Ruben
    Ruben sagte:

    Naja…jedes Stadion kostet! Was wollt ihr denn, dass irgend ein Scheich kommt und gratis ein Stadion hinstellt? Es ist sonst schon peinlich, dass eine Grossstadt wie Zürich kein Stadion hat…. St. Gallen, Basel, Bern, super schöne Stadien… zürich?? My ass… blöde Kampagne! Ich gehe nie ein Fussballspiel in ZH schauen… warum?? Weil das jetzige Stadion der letzte Schrott ist um ein Spiel zu schauen!

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    • mj
      mj sagte:

      Richtig, ein Stadion kostet. Doch die Finanzierung soll transparent sein und das ist sie nicht. Das sogenannte Null-Franken-Stadion kostet die Stadt, kostet uns Stimmbürger*innen sehr viel, mehr als die 1.7 Mio. Baurechtszins-Verzicht. Zumal Zürich bereits ein Stadion hat, dass für 125 Mio. erstellt wurde. Was für die EM ’08 recht war, sollte auch für lokale Spiele billig sein. Das ist ein wahrer Bschiss am Stimmvolk und am Steuerzahler!

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