Finanzen

«Ensemble», das sog. Null-Franken-Stadion-Projekt, soll offiziell ein rein privat finanziertes Investorenprojekt sein. Dies ist in Wahrheit ein regelrechter Hardturm-Bschiss am Stimmvolk. Unter dem Strich …ist das Geschäft für die Stadt ein Verlust, während sämtliche Profite einzig und allein der Grossbank Credit Suisse und dem Grossbauunternehmens HRS zugute kommen.

Der Stadtrat formuliert das wie folgt: „Über die beiden geplanten Hochhäuser bzw. durch eine aufgrund des künftigen Gestaltungsplans höhere bauliche Ausnützung wollen die Investoren das Stadion finanzieren. Die Stadt unterstützt dieses Vorhaben mit einem reduzierten Baurechtszins.“ Die Stadt verzichtet also jährlich auf Fr. 1’726’660.– und damit total auf Fr. 158’852’720.- über die zweiundneunzig Jahre Baurechtsvertrag. Das sind sage und schreibe über 60% der möglichen Einnahmen, und das allein gegenüber der Credit Suisse.

Über 60 % Baurechtszins-Verzicht zugunsten der CS

Konkret heisst das für das Stimmvolk in der Stadt: Die Stadt unterstützt das Projekt durch einen grosszügigen Einnahmeverzicht bei den Baurechtsverträgen. Auch der Einnahmeverlust beim Letzigrund bei Wegzug der Clubs, der Verlust der Stadion-Miete insgesamt – Eigentümer des Stadions wird die Stadion Züri AG, eine Tochtergesellschaft der HRS – sowie die Heimfallentschädigung für die Wohn- und Geschäftshäuser in 92 Jahren kostet die Stadt massiv Geld. Und bei einem Konkurs der Stadion Zürich AG, der indirekten Vermieterin des Stadions an die Clubs, muss die Stadt auch hier noch einspringen.

«Ensemble» kostet nicht nur die Steuerzahler/innen

Doch auch für die Fussball-Clubs wird’s teurer. Separate Fankurven bedeuten höhere Polizeikosten. Im Letzigrund zahlen die Clubs laut Tages-Anzeiger zusammen nur eine halbe Million pro Saison, im Hardturm werden es geschätzte 600’000 Franken für GC und bis zu 1,4 Millionen für den FCZ sein. Die Polizei muss nämlich ein zusätzliches Grossaufgebot einsetzen, um auswärtige Fans über die lange Passerelle in den Nordsektor zu geleiten, wenn FC Zürich spielt. Ein Grund mehr, dass der FCZ vom Projekt Ensemble nicht wirklich begeistert ist.

Und von der benötigten Infrastruktur für knapp 800 neue Wohneinheiten redet sowieso niemand. Für die Steuerzahler/innen sind dies jedoch bedeutende Folgekosten, etwa für Schulhaus-Neubauten, für ÖV und mehr.

Alle Kosten auf den Tisch

Will der Stadtrat die Stimmbürger/innen und die Steuerzahler/innen von Zürich ernst nehmen und sie als mündige Menschen behandeln, müssen alle Kosten  und alle Gewinnströme sauber auf den Tisch, statt Null-Franken-Augenwischerei zu betreiben!

Mehr zu «Intransparente Finanzierung» (Übersicht der Geldströme)…

 

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