Vom Versuch, mit viel Geld eine Abstimmung zu kaufen

Die Befürworter des Stadions haben ihre Kampagne längst gestartet. Ihr Plan war ja stets, eine Volksabstimmung über das Projekt Ensemble zu erwirken. Mit Hilfe von sehr viel Geld der Investoren soll eine zustimmende Mehrheit mobilisiert werden. Dabei können sie auch noch mit den Stimmen aus Leimbach, Wollishofen und Witikon rechnen, wo die Monster-Hochhäuser nicht direkt ins Auge stechen und den Blick völlig zubetonieren.

So läuft die Ja-Kampagne schon längst. Am Freitag, 21. September, wurde nun eine Pressekonferenz inszeniert, an der die bekannten Fussballfreunde Roger Schawinski, Beat Schlatter und alt Regierungsrätin Rita Fuhrer ihrer Begeisterung über das geplante Stadion Ausdruck geben konnten.

Man wolle damit die Volksnähe der Stadionbefürworter demonstrieren, sagten die teuren PR-Spezialisten, die sich diesen Auftritt ausgedacht haben. Wie wenn der Multimillionär Schawinski, die ehemalige Raiffeisen-Verwaltungsrätin Fuhrer für Volksnähe stehen würden. Einzig Beat Schlatter war eine gute Besetzung: Er unterstrich als Komiker die komische Wirkung dieser PR-Veranstaltung.

Man wird solche Dinge jetzt noch öfters sehen. Wo die Argumente fehlen, soll es das Geld richten.

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Schulkinder

«Spitzensport hat eine wichtige Bedeutung für den Breitensport», erklärt Leutenegger, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements. Dabei vergisst …er völlig die rund vierhundert Schulkinder im Alter von 5 bis 12 Jahren, welche die Schule am Wasser besuchen. Acht Jahre lang würden diese jungen Menschen von morgens bis abends – die Schule am Wasser ist eine Tagesschule – von den Schatten der monströsen, 137 Meter hohen Riesentürme verfolgt werden. Das ist ein Bschiss an der Jugend.

im Schatten von monströsen Betontürmen

Noch schlimmer träfe es die Kinder, welche die Schul-Pavillons an der Hardturmstrasse besuchen. Sie kämen überhaupt nicht mehr aus dem Schlagschatten der Türme heraus. Sie würden die Tage einen Steinwurf weit von wuchtigen Betonklötzen verbringen, welche ihnen sogar die Sicht auf den Himmel versperren. Sie wären in einer doppelt beschissenen Lage, falls überhaupt eine Steigerung dieses Stadtplanung-Bschiss an den Schulkinder noch möglich ist.

eine Frage der Gewichtung

Dass offenbar 6 von 10 Superliga-Städten ein Stadion haben, kann doch niemals schwerer wiegen als ein nicht beschatteter Start ins Erwachsenenleben von 400 Schulkindern. Ganz zu schweigen davon, dass Zürich bereits ein für 125 Mio. Franken umgebautes EM-taugliches Stadion hat!

die sportliche Sicht

Unter diesem Aspekt ist das Votum des SSD-Vorstehers «Aus sportlicher Sicht Ja» vielleicht ja auch so zu verstehen, dass ihm des Schatten-Trauerspiels der Projekts Ensemble für die 400 Schulkinder der Schule am Wasser ganz und gar nicht recht ist…

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